Das Galloway-Rind gehört zu den ältesten Robustrinderrassen der Welt. Es sind für die ganzjährige Freilandhaltung geeignete klein- bis mittelrahmige, hornlose Fleischrinder. Die erste historische Beschreibung dieser Tiere geht auf den Dichter Livius († zwischen 207 und 200 v. Chr.) zurück. Auf den vorgeschichtlichen britischen Inseln gab es zwei Urformen heutiger Rinderrassen: die eine war hornlos (Vorfahren der Galloways), die andere hatte kurze Hörner (später Highland-, Devon- und Herefordrinder).
Bereits die Römer kannten das vorzügliche Fleisch der schwarzen Rinder. Die Rasse stammt ursprünglich aus dem Südwesten Schottlands.
Region Dumfries and Galloway
Schottische Herdebücher wurden bereits seit dem Mittelalter geführt, fielen aber 1851 einem Brand im Landwirtschafsministerium in Edinburgh zum Opfer. Erst im Jahr 1888 wurde ein neues Herdebuch für die Galloways geöffnet.
Merkmale
Ein wesentliches Merkmal der Galloways ist ihr doppelschichtiges Fell mit langem, gewelltem Deckhaar und feinem, dichten Unterhaar. Dies und eine vergleichsweise dicke Haut sowie der angepasste sparsame Stoffwechsel machen die Galloways besonders widerstandsfähig, weshalb sie ohne Probleme auch harte Winter im Freien überstehen können. Sie sind genetisch hornlos, friedfertig, genügsam und widerstandsfähig. Mit ihrem vergleichsweise leichten Gewicht und den breiten Hufen schonen sie die Grasnabe und bringen auch bei naturnaher Haltung eine gute Fleischleistung in hervorragender Qualität. Galloways haben eine starke Herdenbindung, einen ausgeprägten Mutterinstinkt sowie eine überdurchschnittliche Futterverwertung. Sie sind langlebig, fruchtbar und leichtkalbig, wobei ihre Kälber leicht und von großer Vitalität sind.
Züchtungen / Farbschläge
Gezüchtet werden Galloways heute weltweit in den Farbschlägen black (schwarz), dun (falb, gelbbraun) und red (rot). Belted Galloway, eine Kreuzung aus Galloway und (vermutlich) Lakenvelder Rind, haben einen weißen „Gürtel“ (Fellstreifen) um den Bauch. Nur selten gibt es ausserdem den Farbschlag white (weiss).
Eignung
Die Einzige, für Galloways artgerechte Haltungsform ist die extensive Mutterkuhhaltung im Herdenverband. Durch ihre Robustheit, Widerstandsfähigkeit und ihren ausgeprägten Mutterinstinkt eignen sich die Galloways besonders für die Ganzjahresfreilandhaltung. Sie sind ausgezeichnete Futterverwerter und in der Lage, mit einfachem Futter wie Gras, Heu und Stroh ein qualitativ ausgesprochen hochstehendes, sehr gesundes und schmackhaftes Fleisch zu produzieren Seit einigen Jahren werden im Naturschutz vermehrt Galloway-Rinder für die Pflege von Brachflächen und Extensivgrünland eingesetzt. Durch das mit anderen Fleischrassen vergleichsweise geringe Gewicht sind sie auch in hügeligem Gelände für die Pflege der Grasnarbe (welche für den Erosionsschutz wichtig ist), ideal. Hier decken sich die ökologischen Interessen der Allgemeinheit mit den ökonomischen der Landwirtschaft.
Galloways in der Schweiz
1994 wurde eine erste Zuchtgruppe in die Schweiz importiert. Seither hat sich der schweizerische Galloway-Tierbestand rasant entwickelt. 2007 zählte man bereits über 3500 Tiere. Davon halten wir auf unserem Hof zur Zeit 11 reine Galloways und 15 Gallowaykreuzungen